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Katastralgemeinde Ebersdorf a. d. Zaya

 Ladenberg-Panorama@MichaelHimml

Grundbuchs- bzw. Katastralgemeindenummer = 15006

Ebersdorf ist mit 196 Einwohnern die östlichste und kleinste Katastralgemeinde der Marktgemeinde Wilfersdorf. Neben Ebersdorf gehören auch noch die Orte Bullendorf, Hobersdorf und Wilfersdorf zur Marktgemeinde Wilfersdorf. Bis 1970 war Ebersdorf eine selbstständige Gemeinde und wurde am 1. Jänner 1971 eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Wilfersdorf.
Ebersdorf liegt nördlich der Zaya, an der Bundesstraße 48 zwischen Bullendorf und Rannersdorf.

Ebersdorf ist ein typisches Weinviertler Straßendorf. Obwohl die Beschäftigten in der Land. u. Forstwirtschaft immer weniger werden, hat es im Großen und Ganzen viel von seiner bäuerlichen Siedlungsstruktur erhalten. Der Ort liegt auf 178 m Seehöhe und die höchste Erhebung mit 220 m Seehöhe ist der Ladenberg, mit der wunderschön angelegte Kellergasse und herrlichem Panoramablick bis nach Südmähren.

Zwischen Ebersdorf und Rannersdorf verläuft seit 1901 die Bezirksgrenze. Trotz der Verwaltungstechnischen Zuordnung fühlen sich die Ebersdorfer aus der geschichtlichen und gesellschaftlichen Entwicklung heraus eng mit Prinzendorf und Rannersdorf verbunden.
Die Pfarrkirche und das Pfarramt, sowie der Friedhof befinden sich in Prinzendorf. Ebersdorf gehört zur Pfarrgemeinde Prinzendorf und besaß nie einen eigenen Friedhof. Die dem Heiligen Bischof Godehardus geweihte Kapelle in Ebersdorf ist eine Filialkirche von der Pfarre Prinzendorf.
Jeden Freitag finden in unserer Kapelle kath. Gottesdienste statt:
Sommer um 18:00 Uhr; Winter um 16:00 Uhr.

 

Flächennutzung: Ebersdorf_Kellergasse.2004


    Landw. genutzt 424,88  ha – 86,44 %
    Bauflächen    14,87  ha -   3,03 %
    Wald     14,44  ha -   2,94 %
    Weingärten    10,08  ha -   2,05 %
    Gewässer      5,35  ha -   1,09 %
    Gärten       0,17  ha -   0,03 %
    Sonstige    21,73  ha -   4,42 %
    (Quelle: BEV Grundstücksdatenbank)

 

Landwirtschaft u. Weinbau

Die Landwirtschaft, sowie auch der Weinbau sind klein strukturiert. Die Grundstücke nördlich des Ortes wurden im Jahre 1974 mit der Kommasierung neu verteilt und dadurch leichter bewirtschaftbar. Windschutzgürtel und Güterwege wurden neu errichtet. Südlich des Ortes befinden sich die Weingärten und der Wald, dadurch ist dieser Teil noch immer klein strukturiert. Im Ort gibt es noch vier Vollerwerbslandwirte sowie fünf Nebenerwerbslandwirte.
Der Weinbau hat in den letzten Jahren wieder mehr an Bedeutung gewonnen und es wird verstärkt in den Qualitätsweinbau investiert.
Offene Kellertür und Weinverkostungen in urigen Hauerkellern, jederzeit nach Voranmeldung möglich. Die Kellergasse am Ladenberg ist ein besonderes Juwel des Ortes, obwohl immer mehr Presshäuser sanierungsbedürftig sind. Von diesem Standort hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Zayatal sowie bis nach Tschechien.

 

Freiwillige Feuerwehr

FF-Haus Ebersdorf

Die Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf an der Zaya verfügt über zwei moderne Einsatzfahrzeuge, mit denen die bestens ausgebildeten und motivierten Feuerwehrmitglieder für die Bevölkerung von Ebersdorf an der Zaya bei Einsätzen, Übungen und anderen Tätigkeiten im Feuerwehrdienst unverzichtbare ehrenamtliche Arbeitet leistet.

Neben den ursächlichen Aufgaben ist die Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf an der Zaya auch ein wichtiger Kulturträger im Ort. Traditionsveranstaltungen – der Feuerwehrheurige findet immer am 2. Wochenende im Juni statt – und die Ostermusik am Ostermontag werden seit Jahrzehnten erfolgreich veranstaltet.

www.ff-ebersdorf.at

 

Geschichte von Ebersdorf an der Zaya

Ebersdorf wird bereits im 12. Jahrhundert urkundlich als Eberichsdorf (vom Personennamen Eburrith = Eber) erwähnt.
Die erste wissenschaftlich gesicherte Erwähnung des Ortes erfolgt 1320 als Eberstorf pey der Zaia, 1322 haben die Tursen und Gneussen v. Loosdorf im Ort Grundbesitz. König Friedrich III. und seine Brüder kauften 1322 von Hugo den J. Turs eine Gülte zu Eberstorf.

Auch in der Urkunde über den Verkauf der Burg und Stadt Staatz vom Jahre 1378 wird Eberstorf erwähnt. Ein Hanns von Eberstorf hat im Jahre 1430 eine Urkunde unterzeichnet, in welcher Otto von Maissau, oberster Marschall von Österreich, u. a. auch Staatz und Ernstbrunn mit allem was dazugehört abgesprochen wurde, weil er Landesverrat begangen hat.

In den Hussitenkriegen 1426 und als Matthias Corvinus in den Achtzigerjahren des 15. Jahrhunderts unseren Heimatbezirk verwüstete, hatte Ebersdorf sehr schwer zu leiden.

Im „Urbar über Stätz (Staatz) 1545“ lesen wir: „Die Eberstorfer geben vill ain Khlainer Maß (bei Fruchtlieferungen). Derhalben soll man sich Erkhundigen, wer Inen solche Khlaine Maß zuegestellt habe“.

1574 Wolf von Liechtenstein erhält vom Kaiser Rudolf  II. Ebersdorf als Lehen (Lehensbrief
  vom Jahre 1584)

1619 Das Heer des Grafen Thurn erschien am 26. Oktober in Ebersdorf.

1683 Türkenjahr: Truppendurchzüge nach Angern.

1686  kamen im August ungeheure Heuschreckenschwärme.

1706  wurde Ebersdorf von den Kuruzzen in Asche gelegt.

1713 Pestjahr. Nur drei Personen blieben am Leben; 1 Weib – Nr. 2, 1 Mädchen - Nr. 38 und 1Knabe -  Nr. 14; Man zog Ansiedler aus der Steiermark heran; Daher werden die Ebersdorfer heute noch in der Umgebung „Steirer“ genannt.

1732 Auf den Resten einer ruinenhaften romanischen Kapelle wird unter viel Mühe der Leute eine neue, dem Bischof Gotthard (Godehardus) geweihte Kapelle errichtet.

1764 Neuerungen auf dem Gebiete der Landwirtschaft: Brach- und Weideland wurden zu Feldern umgearbeitet, Anbau von Klee und Erdäpfeln. Stallfütterungen, Bienen- und Seidenraupenzucht.

1792 am 17. Juni brannte Ebersdorf  bis auf die Häuser 18, 19 und 20 ab.
 ( Jetzt Erdölstraße Nr. 53, 57 und 59.)

1805 und 1809:  Franzosendurchmarsch.

1832 und 1833:  Die Cholera sucht die Bevölkerung heim.

1845 Eine Feuersbrunst legt am 29 März das Dorf zum zweiten Mal in Asche.

1866 Preussenkrieg und schweres Cholerajahr.

1880 Neubau der Schule.

1881 März, Eröffnung der Schule mit einem von Prinzendorf überwiesenen Stand von 23 Knaben und 36 Mädchen.

1892 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf an der Zaya.

1901 Ebersdorf wird Gemeinde des Bezirkes Mistelbach; Regulierung der Zaya und Fertigstellung der großen Zayabrücke (Kellerstraße).

1906 Die Bahnlinie Mistelbach – Hohenau wird eröffnet. Die Milchgenossenschaft Ebersdorf wird gegründet. Mit der Lieferung der Milch an die niederösterreichische Genossenschaftsmolkerei in  Wien wird am 1. Dez. 1906 begonnen.

1908 Pflanzung der Kaiserlinde vor der Kapelle anlässlich des 60. Regentschaftsjahres vom Kaiser Franz Josef I.

1914 Die Ebersdorfer feiern 200 Jahre Steirer in Ebersdorf, als ein Fest wie solches noch nie gefeiert wurde (Quelle: Pfarrchronik Prinzendorf).

1914   bis 1918 fallen im ersten Weltkrieg insgesamt 19 Soldaten.

1916 2 von 4 Glocken (die 1. und die 3.) werden als Kriegsmaterial eingezogen.

1920 Ein Kriegerdenkmal wird errichtet.

1927 Das elektrische Licht wird im Ort eingeleitet.

1938 Anschlussjahr. Ein Jung - Nationalsozialist verübt einen Mordanschlag an dem neu eingesetzten nationalsozialistischen Bürgermeister. Dieser bleibt unverletzt und der Attentäter erschießt sich selbst.
 
1939 Beginn des 2. Weltkrieges. 64 Männer werden zum Militär eingezogen; 17 davon fallen dem Krieg zu Opfer.

1941 die Ortsstraße wird asphaltiert. Die SS wird in der Schule einquartiert.

1942 Alle drei Glocken werden beschlagnahmt.

1943 die Kinder müssen bis 1945 nach Bullendorf in die Schule gehen, da Ebersdorf in dieser Zeit keinen Lehrer hat.

1945 Am 20. April zieht die Front über Ebersdorf hinweg. Sie bewegt sich von Maustrenk nach Walterskirchen. Die Ebersdorfer Bevölkerung zieht sich in die Keller und Preßhäuser am Ladenberg zurück.
Nach dem Ende des Krieges (8. Mai 1945) bauen die Ebersdorfer das Erdgasnetz aus. Fast jedes Haus wird angeschlossen. Durch Explosionen und Brände kommt es zu mehreren Toten.  Am 14. Sept. findet der 1. Kirtag nach dem Krieg statt.
Der Schulbetrieb wird von einem aus der CSSR vertriebenen Lehrer wieder aufgenommen.

1949 Ebersdorf bekommt 3 neue Glocken.

1950 Der letzte Heimkehrer des 2. Weltkrieges kommt zurück.

1966 Am 27. Juni wird in der Schule das letzte Mal unterrichtet. Mit Beginn des neuen Schuljahres müssen die 53 Kinder nach Prinzendorf in die Volksschule oder nach Mistelbach in die Hauptschule zur Schule gehen.

1971 Ebersdorf wird in die Marktgemeinde Wilfersdorf eingemeindet. Die Schulkinder wechseln ab dem Schuljahr 1971/72 nach Wilfersdorf in die Volksschule.

1972 Vergrößerung des Sportplatzes entlang des Mühlbaches.

1973 Die Grundzusammenlegung (Kommasierung) wird begonnen und nach  Abschluss im Herbst 1974 werden die Grundstücke neu übergeben.
 
1974 Die „Bundesstraße 48“ wird durch das Ortsgebiet neu errichtet.

1975 Die Bauplätze „Vorebensiedlung“ werden errichtet. Errichtung eines Hochbehälters für die Wasserversorgung von Ebersdorf u. Bullendorf am Ladenberg durch die NÖSIWAG (Heute EVN-Wasser). Die „Milchgenossenschaft Ebersdorf an der Zaya“ wird nach 70 Jahren geschlossen.
 
1980 Mit dem Bau einer biologischen Kläranlage in der Ried Hauswiesen, für die Marktgemeinde Wilfersdorf, wird begonnen.

1985 Im April schweres Unwetter  in der  Ried Hinterlissäcker u. Galgenäcker – dadurch Überflutung der  Wirtschaftsgebäude der Häuser Erdölstraße Nr. 37 bis Nr. 59. Im Juli wird die Biologische Kläranlage in Ebersdorf für die Marktgemeinde Wilfersdorffeierlich eröffnet.

1987 Die Mülldeponie am Wiesberg wird geschlossen und mit Bäumen bepflanzt.

1989 Die Schule wird abgerissen.

1990 Beginn des Neubaues eines Feuerwehrhauses am Schulplatz.

1992 Am 14. Juni Einweihung des durch tatkräftige Mithilfe der Ortsbewohner an Stelle der alten Schule errichteten, neuen Feuerwehr- und Gemeindehauses durch Dechant Franz Engel. 

1993 Der Schutzengelbildstock in der Kellergasse wird am 30. Mai eingeweiht. Standort zwischen den Preßhäusern der Fam. Huber u. Tatzber. 

1993– 1995 Renovierung der Filialkirche zum Hl. Godehardus durch die Ortsbevölkerung von Ebersdorf mit Unterstützung der Marktgemeinde (Mauertrockenlegung und Innenrenovierung) Einweihung am 21.Mai 1995 durch Dechant Franz Engel.

1995 Kinderspielplatz wird beim Sportplatz errichtet.
100 Jahre Weinbauverein Ebersdorf an der Zaya wird mit einer Weinkost gefeiert.

1998 – 1999  Errichtung einer Hubertuskapelle, welche durch die Ebersdorfer Jäger errichtet und finanziert wurde. Die Hubertuskapelle steht südlich der Zaya an der Kellerstraße.  

2000 Markierte Reit-, Rad- und Wanderwege werden errichtet, der bedeutendste davon der Radweg „Eurovelo 9“.

2002 8. u. 9. Juni  -  110 Jahre FF-Ebersdorf an der Zaya.

2004 - 2005    Errichtung eines Renaturierungsbeckens (Feuchtbiotop) bei der Mündung des Seiherbaches  (Thorgrabens) in die Zaya.
  
2008 Neubau der Seiherbachbrücke (Thorgrabenbrücke)

2010 Ankauf eines Tanklöschfahrzeuges (1.000 Lt.) für die Feuerwehr

2012 Zaya-Aufweitung zwischen Ebersdorf und Bullendorf

2014 30. Feuerwehrheuriger

2015 Sanierung des Kanalstranges (Angergasse – Bahnstraße)